Admiral Peter von Sivers
Die Restaurierung des Portraits:
Admiral Peter von Sivers
Das Portrait Peter von Sivers, gemalt von Lucas C. Pfandzelt, wird seinen Platz in der baltischen Abteilung des Ostpreußischen Landesmuseums einnehmen. Mit Unterstützung der EvSK wurde die Restaurierung, die eine Voraussetzung für die Aufnahme des Gemäldes in die ständige Ausstellung war, ermöglicht.
Das Ziel dieser Restaurierung bestand in erster Linie darin, die Auswirkungen früherer Eingriffe weitestmöglich zurückzuführen und die originale Oberfläche der Malschicht mit ihrer Farbigkeit und Pinselstruktur wieder erkennbar werden zu lassen.
Die Darstellung des Admirals Peter von Sivers, in Form eines sogenannten Kniestücks oder einer Halbfigur gemalt, entstand 1755, 15 Jahre nach seinem Tod. Die Aufbewahrung des Gemäldes in gerolltem Zustand über einen langen Zeitraum hatte erhebliche Schäden an der Farbschicht und Grundierung zur Folge. Frühere Maßnahmen wie die Doublierung des Bildträgers auf eine neue Trägerleinwand, großflächige Übermalungen der Fehlstellen und der Auftrag eines gefärbten, stark glänzenden Firnisses führten zu einem Erscheinungsbild, das eine erneute Bearbeitung notwendig machte.
Mit der Doublierung des Gemäldes vor über 50 Jahren war die Stabilität des Bildträgers noch ausreichend, sodass ich mich bei den Restaurierungsarbeiten auf die Grundierungs-, Farb- und Firnisschicht konzentrieren konnte. Die Abnahme der vergilbten Firnisschicht und der alten Retuschen und Übermalungen offenbarte eine Oberfläche mit zahlreichen Fehlstellen, die die Grundierungsschicht sichtbar werden ließ. In weiteren Arbeitsschritten wurden die Fehlstellen mit einer Leim-Kreide-Kittmasse gefüllt und strukturiert und anschließend farblich der umgebenden Malschicht angepasst. Abschließend wurde das Gemälde mit einer Firnisschicht überzogen, die neben einer schützenden Funktion auch die Leuchtkraft der Farben wieder sichtbar macht.
Christine Fölsch, MA, Dipl. Restauratorin
Corona-Förderlinie für Freiberufler in öffentlichen Museen
Die Ernst von Siemens Kunststiftung fördert Restaurierungen von kunsthistorisch relevanten Exponaten und kunsthistorische Ausstellungen, Bestandskataloge und Werkverzeichnisse. Hier sind in den öffentlichen Museen und Sammlungen häufig selbständige Wissenschaftler*innen und Restaurator*innen tätig.
Von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sind diese Freiberufler in besonderem Maße betroffen. Mit Schließung der Ausstellungshäuser gehen auch strikte personelle Sparmaßnahmen einher, so dass geplante Restaurierungsprojekte oder wissenschaftliche Vorhaben vorerst auf Eis gelegt und nicht mehr vergeben werden.
Um diese Berufsgruppen an den Museen halten zu können und in eventuellen Notlagen zu unterstützen, hat die Ernst von Siemens Kunststiftung kurzfristig eine neue Förderlinie aufgelegt.